Hiebinger Hydrokulturen und Wasserbrunnen



Wohlfühlfaktor Zimmerpflanze


Glaubt man den Befürwortern von Pflanzen in Wohn- und Arbeits-räumen, dann sind Zimmerpflanzen wahre Alleskönner. Sie beeinflussen das Raumklima positiv, lösen Wohlbefinden aus und steigern die Leistungsfähigkeit. Tatsächlich konnten Wissen-schaftler nachweisen, dass Pflanzen in Räumen sich positiv auf den Menschen auswirken. Ihre messbaren Effekte, wie beispiels- weise die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit oder das Dämpfen von Lärm, verbessern die körperliche Gesundheit und wirken sich psychologisch aus. Sie gehören zu den vielen Faktoren,
die eine Rolle spielen, damit wir uns in einem Raum wohlfühlen.

Pädagogen und Lehrer nutzen bereits die positive Wirkung von Zimmerpflanzen für Klassenräume oder Kindergärten. Kinder lieben es, an Projekttagen oder in einer AG zu gärtnern. In einer
norwegischen Volksschule haben Wissenschaftler untersucht, ob und wie Pflanzen zur Verbesserung des Raumklimas und zum Wohlbefinden von Schülern und Lehrern beitragen können. Das
Ergebnis war eindeutig: In Klassen mit Pflanzen nahmen gesund- heitliche Beschwerden deutlich ab.
Symptome wie Kopfschmerzen und ein trockener Hals gingen zurück. Die Kinder fanden außerdem ihren Klassenraum frischer, schöner und angenehmer . Die Ergebnisse der Untersuchung stimmen mit den Erkenntnissen überein, die man über Pflanzen am Arbeitsplatz bereits hatte: Lebendiges Grün bringt nicht nur Farbe in den Raum, der Anblick von Pflanzen hebt auch die Stimmung, hilft beim Stressabbau und sorgt für Wohlgefühl.
 
Das Raumklima verbessern

Besonders in den Wintermonaten herrscht in den meisten Räumen eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Durchschnittlich 25 bis 30 Prozent beträgt sie in beheizten Räumen, in Klassenzimmern liegt sie sogar lediglich bei 15 bis 30 Prozent. Als optimal gilt jedoch ein Wert von 40 bis 65 Prozent.
Gerade in Kinderzimmern, die tagsüber beheizt und nachts zum Schlafzimmer werden, ist die Luft oft viel zu trocken. Dadurch trocknen Schleimhäute in Mund, Nase und Rachen aus. Die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten steigt, die Beschwerden bei Allergikern oder Asthmatikern nehmen zu. Zimmerpflanzen helfen nachweislich, das Raumklima zu verbessern. Sie geben bis zu 97 Prozent des Gießwassers durch ihre Transpirationsleistung, also Verdunstung über Spaltöffnungen an den Blättern, an ihre Umgebung ab. Pflanzen mit hoher Transpirationsleistung, wie zum Beispiel der Papyrus, sorgen auf natürliche Weise dafür, die Luftfeuchtigkeit im Idealbereich zu halten. Bei einem Raum von 30 Quadratmetern reichen dafür bereits drei bis sechs größere Zimmerpflanzen aus.
Das Gefühl, zu trockene Luft einzuatmen, verstärkt sich zusätzlich durch Staub. Dass Pflanzen Staub binden können, kann man mit bloßem Auge sehen etwa an den verstaubten Blättern einer
Zimmerpflanze, aber auch an Bäumen oder Sträuchern an viel befahrenen Straßen. Aber auch die erhöhte Luftfeuchtigkeit führt zu einer besseren Staubbindung. Staub zieht Wasser an. Ab einer Luftfeuchtigkeit von 40 Prozent ist er „wassergesättigt“. Er sinkt zu Boden und kann beim Wischen oder Saugen leicht entfernt werden.

Grüne Leber und grüne Lunge -
Luftqualität steigern


Bereits seit den 1980er Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft mit dem Thema, dass Pflanzen Schadstoffe in der Raumluft abbauen. Dr. Bill Wolverton, Umweltingenieur und Forschungs-beauftragter der NASA, fand in einer Studie für das John C. Stennis Space Center heraus, das bestimmte Zimmerpflanzen, ähnlich einer grünen Leber, Umweltgifte aus der Luft filtern (Wolverton 1996).
Seine Schlussfolgerung lautete: Wenn der Mensch in geschlos- senen Räumen lebe, müsse er das Überlebenssystem der Natur – die Pflanzen – mitnehmen.
Umweltgifte in Wohnräumen und Kinderzimmern entweichen aus Baumaterialien, Möbeln, Teppichböden oder Wandverkleidungen. Schadstoffe wie Formaldehyd, Aceton oder Toluol lösen Kopf-schmerzen aus, führen zu Allergien oder Hautausschlägen. Wird ein Raum dann auch noch zu wenig gelüftet, erhöht sich die Konzentration der Schadstoffe.
 

Zimmerpflanzen verwandeln zwar stark belastete Raumluft nicht in „gesunde“ Luft. Aber sie sind in der Lage, die Schadstoffe messbar zu verringern.

Der Erfolg der Pflanzen beim Abbau von Kohlendioxid ist hingegen relativ. Zwar verbrauchen die Pflanzen als grüne Lunge bei der Fotosynthese Kohlendioxid und setzen Sauerstoff frei. Das geschieht jedoch lediglich in einem geringen Umfang und ersetzt auf keinen Fall das gründliche Lüften. Die gute Nachricht ist: Es stimmt zwar, dass die Pflanzen nachts im Gegenzug
der Raumluft Sauerstoff entziehen. Aber auch hier ist das Maß gering und es fällt nicht ins Gewicht. Eine Zimmerpflanze verbraucht in der Nacht weit weniger Sauerstoff als ein Haustier oder ein anderer Mensch. Eltern können also beruhigt sein,
dass ihre Kinder auch in einem Kinderzimmer mit Grünpflanzen gesund schlafen.

Grüne Schallmauern errichten

Was die Wenigsten wissen: Pflanzen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Raumakustik, denn sie absorbieren Schall. Versuche dazu hat die Lehr- und Versuchsanstalt für
Gartenbau in Essen durchgeführt. Besonders die Frequenzen der höheren Töne zwischen 250 und 4.000 Hertz empfinden wir in Räumen als störend. Und genau in diesem Frequenzbereich
schlucken Pflanzen besonders effektiv den Schall. Zum Vergleich: Drei große Birkenfeigen mit etwa 1, 80 Meter Wuchshöhe schlucken genauso viel Schall wie fünf Quadratmeter Gardinen
oder Stoffbahnen.

Erholung für die Seele

Untersuchungen belegen: Menschen fühlen sich von lebendem Grün angezogen und empfinden Behaglichkeit und Aus-geglichenheit in der Umgebung von Pflanzen. Positiv auf die Psyche wirken sich nicht nur, quasi auf Umwegen, die oben beschriebenen Faktoren aus. Die Pflanzen selbst sind ebenfalls Balsam für unsere Seele.

Im alltäglichen Leben ist der moderne Mensch vielen Reizen, insbesondere auch visuellen, ausgesetzt. Ermüdungs-erscheinungen und das Gefühl im Stress zu sein sind die Folge davon. Das gilt auch für Kinder. Zu viele Freizeitangebote ohne Ruhepausen überfordern Kinder. Das kann zu Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Gereiztheit führen.

Umgeht man die hoch komplexen Reize und konzentriert sich stattdessen auf Dinge mit niedrigem Reiz-Faktor, wie beispiels-weise Pflanzen, entspannt man sich und baut Stress ab. Dass
Pflanzen grün sind, spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Denn Farb-psychologen empfehlen die grüne Farbe zum Abbau von Stress, Angst oder Aggression. Studien haben gezeigt, dass Pflanzen bei „gestressten“ Menschen die medizinisch nachweisbaren Faktoren von Stress, wie Blutdruck, Leitfähigkeit der Haut oder Muskelanspannung verbessern (Kötter 2000). Der Umgang mit Pflanzen wirkt wie ein Gegenpol zum Stress der modernen Zivilisation.

Pflanzen reduzieren nicht nur Stress, sie fördern gleichzeitig die Konzentration. Eine Studie, die an Schulen durchgeführt wurde, ergab, dass die Schüler in bepflanzten Räumen sich um 23 Prozent besser konzentrieren konnten als die Schüler in der Kontrollgruppe. Pflanzen bieten kurze Momente der Entspannung und Entlastung, wenn man mit dem Blick abschweift. Dann kehrt man konzentrierter zurück an die eigentliche Aufgabe.

Dass wir uns in der Umgebung von Pflanzen wohlfühlen, hat folglich nicht nur etwas mit einem Hang zur Natur zu tun. Zwar empfinden viele Menschen Pflanzen als Teil der Einrichtung, ohne
den einem Raum etwas fehlen würde. Aber der Beitrag von Pflanzen zum Wohlbefinden geht weit darüber hinaus.





Zimmerpflanzen für Kinder müssen viele Kriterien erfüllen. Es reicht nicht, dass sie kein Risiko für die Gesundheit der Kinder darstellen. Damit die Kinder Spaß am Gärtnern haben und nicht die Lust verlieren, sollten die Pflanzen bestimmte Eigenschaften haben.

Ruck -Zuck -Pflanzen ,

bunt und essbar

Kinder wollen rasch Erfolge sehen. Deshalb eignen sich für sie besonders Pflanzen, die schnell wachsen. Ein Erfolgserlebnis ist es, wenn die Pflanze eine schöne, duftende Blüte entwickelt
oder wenn man ihre Früchte essen kann. Außerdem muss sie robust sein und darf Pflegefehler nicht nachtragen.

Kleine Zimmergärtner verlieren leicht die Geduld, wenn es zu lange dauert, bis das Grün aus der Erde schaut. Wer mit Kindern Pflanzen aussät, der ist mit Küchenkräutern gut beraten. Besonders Schnittlauch und Kresse keimen und wachsen schnell, genauso die Rucola. Kräuter duften außerdem, sodass sie sich für Schnupperspiele mit verbundenen Augen eignen. Und ernten
können die Kinder sie auch. Aber es gibt auch unter den Zimmerpflanzen schnell wachsende, wie zum Beispiel die Grünlilie. Sie ist zudem äußerst unempfindlich. Aus ihren Ablegern können Sie gemeinsam leicht neue Pflanzen ziehen.

Blumen, die schön blühen, können Kinder begeistern. Es gibt in Gärtnereien Samenmischungen, die auf Fensterbänken bunte Blumenwiesen entstehen lassen. Eine beliebte, blühende Zimmerpflanze ist die Pantoffelblume. Ihre Blüten sind rot, gelb, getüpfelt, getigert oder schlicht. Sie faszinieren Kinder durch ihre Form, die an einen Frauenschuh erinnert. Leider geht die Pantoffelblume nach der Blüte ein. Langlebiger und robuster ist der Osterkaktus, der seine dunkelroten, pinkfarbenen oder weißen Blüten jedes Jahr zur Osterzeit präsentiert.

Die Erfahrung, selbst gezogene Pflanzen auch zu ernten ist für Kinder aufregend. So manches Gemüse schmeckt auf einmal, wenn die Kinder es selbst zum Wachsen gebracht haben. Neben
Küchenkräutern können die Nachwuchsgärtner Cocktailtomaten oder Erdbeeren in Töpfen oder Blumenkästen auf dem Fenster-brett ziehen. Sie benötigen viel Sonne und müssen reichlich
gegossen werden. Auch Blattsalate wachsen in Töpfen. So mancher Grünzeugmuffel kann nicht widerstehen, wenn die eigene Ernte auf den Teller kommt.

Wie viele Pflanzen ziehen ein?

Die Anzahl der Pflanzen hängt natürlich vom jeweiligen Kinder-zimmer ab und muss deshalb individuell angepasst werden. Kinder benötigen Platz zum Spielen, ihre Kreativität entfaltet sich,
wenn sie sich ausbreiten können.

Als Grundsatz bei der Gestaltung eines grünen Kinderzimmers gilt jedoch: Je mehr Pflanzen desto besser. Viele positive Effekte der Pflanzen, wie die Verbesserung der Raumluft oder die Entspan-nung durch das Anschauen, kommen erst dann zur Geltung. Nutzen Sie deshalb für die Pflanzen Flächen, an denen die Kinder nicht aktiv spielen, wie Fensterbänke oder Kommoden.

Welche Pflanzgefäße wählen?

Wenn die Kinder die Pflanzen direkt in die Töpfe pflanzen und einen passenden Untersetzer benötigen, dann sollten die Untersetzer wasserundurchlässig und ausreichend hoch sein. Ein Terrakotta Untersetzer speichert Feuchtigkeit und kann so dem Teppich- oder Parkettboden schaden.

Kinder lieben das Gießen der Pflanzen besonders, geschieht es zu stark oder zu schnell besteht jedoch Überschwemmungs-gefahr. Ist der Untersetzer hoch genug, verhindert das, dass Gießwasser überläuft. Gießen Sie überflüssiges Gießwasser aus, um Staunässe zu vermeiden.

Ähnlich funktioniert es, wenn man die Töpfe mit Übertöpfen versieht. Achten Sie darauf, dass sie wasserundurchlässig sind, zum Beispiel durch eine Glasur der Innenseite. Bekommt die Pflanze hier „nasse Füße“, sieht man es nicht gleich. Es ist hilfreich, eine Drainageschicht anzulegen. Legen Sie mit den Kindern dafür einfach eine ein bis zwei Zentimeter starke Schicht aus Kieselsteinen in den Übertopf.

 

Sie können Pflanzen auch in größeren Pflanzgefäßen, wie zum Beispiel Blumenkästen, gemeinsam gruppieren. Wählen Sie Pflanzenarten, die zueinander-passen, also ähnliche Ansprüche an Licht  und Wassermenge haben. Die Efeutute ist zum Beispiel eine schöne Begleiterin für den Drachenbaum.  
Eine weitere Möglichkeit ist es, mehrere Pflanzen der gleichen Art aber in unterschiedlichen Größen zusammenzupflanzen. Im Handel gibt es eine große Auswahl an Pflanzgefäßen, für jeden ist etwas dabei. Und wenn die kleinen Gärtner mit auswählen dürfen, sind sie bereits in die Planung ihres grünen Kinderzimmers mit eingebunden.

Den richtigen Standort finden




Für die Standortwahl sind zunächst einmal die Lichtansprüche
der Pflanzen ausschlaggebend. Informieren Sie sich vor der Anschaffung, ob eine Pflanze direktes Sonnenlicht oder Halb-schatten bevorzugt oder ob sie mit vergleichsweise wenig Licht auskommt. Denken Sie auch daran, ob Heizkörper unter einer Fensterbank oder eine Fußbodenheizung die Pflanzen im Winter von unten erwärmen und die Erde austrocknen.
Neben den Ansprüchen der Pflanzen sind weitere zu beachten. So sollten die Pflanzen ohne Hilfsmittel für die Kinder erreichbar sein, wenn diese schon in der Lage sind, sie selbst zu versorgen. Eine Hängeampel sieht zwar schön aus. Steigt ein Kind zum Gießen jedoch auf einen drehbaren Schreibtischstuhl, der gerade in der Nähe steht, läuft es Gefahr zu stürzen und sich zu verletzen.
 
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